Lange haben sich Fachverlage damit Zeit gelassen, im Internet richtig Gas zu geben. Aus vielen guten, aber auch einigen schlechten Gründen. Die häufigsten:
- Die Zielgruppe informiert sich nach wie vor am liebsten auf Papier.
- Die jeweilige Branche hat mit Online-Marketing nichts am Hut.
- Das Umsatzpotenzial von Online ist im Vergleich zu Print verschwindend klein.
- Es gibt kein Geld für Investitionen in Online, weil das Geschäft schlecht läuft.
- Es gibt zu wenig Know-how im eigenen Haus und qualifizierte Leute sind schwer zu finden, externe Dienstleister und Berater furchtbar teuer.
Vielleicht wird es langsam Zeit, rund um das Thema Internet ein Paar andere Fragen zu stellen:
- Gibt es noch irgendeine B2B-Zielgruppe, die ohne das Internet als Informationsmedium auskommt?
- Gibt es noch nicht genug Marketing-Manager, die gerne mehr online machen würden, aber keine wirklich interessanten Ideen zu hören bekommen?
- Ist wirklich so wenig Geld mit Online-Marketing zu verdienen?
Einfach „drin“ zu sein im Netz, ein Paar Websites zu betreiben und sie hin und wieder mit Inhalten und Bannern zu füttern, sollte lieber nicht zur Gewohnheit werden. Das reicht nicht. Das Internet ist eine Wissenschaft für sich, man muss sich damit richtig auseinandersetzen, wenn man was erreichen will. Andererseits eine sehr dankbare: Der Online-Werbemarkt wächst wie kein anderer. Immer mehr Werbetreibende machen die Erfahrung, dass Aufwand und Ertrag im Internet in einem sehr guten Verhältnis zueinander stehen – wenn man weiß, was man macht.
Es ist die Chance der Fachverlage, jetzt auf den Zug aufzuspringen und Kunden die richtigen Rezepte an die Hand zu geben. Eigene Ressourcen und Know-how aufzubauen ist der einzig richtige Weg zu diesem Ziel.
Jannis Moutafis ist Fachreferent im Zertifikatskurs Website- und Portalmanager ADB, den die Akademie der Deutschen Medien jährlich veranstaltet.