Verbotene Bücher, geschwärzte Passagen, Rückrufe aus dem Handel – Streitigkeiten über Inhalte von Büchern, insbesondere im Zusammenhang mit der Darstellung von Personen und Unternehmen, haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Neuerscheinungen (nicht nur im Biografien-Segment) werden akribisch auf möglicher Weise unzulässige Inhalte überprüft. Häufig folgen Abmahnungen, einstweilige Verfügungen und die Forderung, die Bücher aus dem Handel zu nehmen sowie Schadensersatzansprüche. Für Verlage bedeutet dies erhebliche finanzielle Einbußen, die zu einem großen Teil durch ein geschultes juristisches Lektorat zu vermeiden sind.
Seminarziel
Ziel des Seminars ist es, redaktionellen Mitarbeitern, Lektoren und Verlagsjustitiaren komprimiertes Fachwissen im Persönlichkeits- und Äußerungsrecht speziell für das juristische Lektorat zu vermitteln, um Fehler, die in diesem Bereich weit reichende Folgen für den Verlag haben können, zu vermeiden. Die Seminarteilnehmer erlernen anhand der zahlreichen Fallbeispiele aus der Praxis, wie sie rechtlich zweifelhafte Textpassagen erkennen und gegebenenfalls umformulieren können, um Beanstandungen vorzubeugen.
Themen u.a.
- Abwägung Pressefreiheit – Kunstfreiheit („Esra“)
- Abgrenzung Tatsachenbehauptung – Meinungsäußerung
- „Verkleidete“ Aussagen
- Mehrdeutige Aussagen („Stolpe & Co.“)
- Zeitgeschichtliche/Biografische Darstellungen – Darstellung von Betroffenen
- Darstellung privater Details von Personen („Klatschjournalismus“)
- Erheblichkeit von Tatsachen („grüne Schuhe“)
- Aufklärungsjournalismus – Unternehmenskritik
- Anforderungen an die journalistische Sorgfaltspflicht
- Haftung für Inhalte
- Bildrechte
- Umgang mit Abmahnungen und einstweiligen Verfügungen
Methoden
Fallbeispiele, Referat, praktischer Erfahrungsaustausch
Zielgruppe
Verlagsjuristen, Mitarbeiter aus Lektoraten, freie Journalisten und Redakteure.