Digitale Bilder – Bearbeitung und Qualitätssicherung: Ein Interview mit Andreas-Martin Selignow

Andreas-Martin SelignowBekommt man heute nicht überall tolle Bilder zu allen Themen, muss also nichts mehr beurteilen und bearbeiten?
Ja und nein: Zu aktuellen Themen der Nachrichten und Magazine gibt es eine Menge sehr gutes Bildmaterial zu kaufen. Schwieriger wird es, wenn das Thema – wie in vielen Büchern – sehr spezielles Material abseits der Großstädte oder historisches Material erfordert. Auch Powerpoint-Grafiken von Autoren sind nicht immer top. Dann muss man wissen, was zu tun ist und eine Idee haben, wie hoch die Kosten für die Aufbereitung und Lizenzierung sind.
Und die Anforderungen für Print und Online sind unterschiedlich.

 

Andreas-Martin Selignow leitet das Seminar Digitale Bilder – Bearbeitung und Qualitätssicherung, das am 18. Juli 2012 im Literaturhaus München stattfindet. Das Seminar vermittelt Ihnen die technisch relevanten Kriterien, anhand derer die Eignung digitaler Bilder für Druck und Internet schnell und sicher beurteilt werden kann. Zudem lernen Sie die Grundlagen von Adobe Photoshop kennen und erfahren, wie Bilder effektiv nachbearbeitet werden können.

 

Was muss ich denn beachten, wenn ich ein Bild für Print und online verwenden will?
Für den Druck braucht es bei gleicher Abbildungsgröße viel mehr Daten, also Details, im Normalfall 16 mal soviel. Da kommen die in der Publishing-Branche berüchtigten “300 dpi” ins Spiel: Auch hochwertige gedruckte Fotos bestehen aus winzigkleinen Punkten, die viele Menschen nur unter der Lupe sehen. Und für jeden Punkt brauche ich die Information in meiner Bilddatei. Das sind 300 “dots per inch” oder ganz einfach 120 Punkte pro Zentimeter gedrucktes Bild.

 

Woran muss ich noch denken?
Farben: Auf dem Monitor lassen sich Farben sehr brillant darstellen, die aber im Druck nicht immer gut kommen, wie z.B. Orange, das oft in irgendein Braun abdriftet. Und fast jeder kennt den Effekt, dass ein Bild auf dem Monitor toll aussieht und beim Ausdruck auf dem Tintenstrahldrucker dann enttäuscht. Und auf einem Laserdrucker sieht es nochmal anders aus.
Mit einem standardisierten Verfahren, dem Medienstandard Druck, lässt sich das Druckergebnis der Druckmaschine 100%ig vorhersagen. Da kann nichts mehr schief gehen.
Dann muss man aber auch die Bildschärfe prüfen, Rauschen, Tiefen- und Lichterzeichnung usw.

 

Gibt es in Ihrem Seminar auch praktische Übungen?
In den Seminarunterlagen gibt es Checklisten und Ablaufpläne für die Bildbearbeitung, die jeder in seinem beruflichen Umfeld bei Bedarf hervorholen und anwenden kann. Und wir üben alle Dinge ganz praktisch an Bildbearbeitungsprogrammen ein, vor allem an dem Industriestandard Photoshop. Aber auch kostenlose Programme werden vorgestellt. Wir werden Bilder schärfen, kontrastreicher machen, Farben korrigieren, beschneiden und vieles andere mehr. Auch zum Beschneiden von Bildern gehört ein wenig KnowHow bei der Wahl eines spannenden Ausschnitts. Bildbearbeitungsprogramme bieten außerdem heute Möglichkeiten, die Bescheidungswünsche und andere Bearbeitungsschritte so zu markieren, dass es zu nicht zu Verlusten kommt und alle Bearbeitungen reversibel sind.

 

Können die Teilnehmer auch eigene Bilder und Problemfälle einbringen?
Ja: Zu allen Fragestellungen, die mir eine Woche vorher vorliegen, kann ich im Seminar ausführlich Stellung nehmen. Aber auch im Seminar freue ich mich über Fragen. Und Fragen die ich nicht sofort beantworten kann, beantworte ich in der Woche darauf.

 

 

 

2012-06-29T09:05:12+02:00
Tel.: 0049 89 29 19 53 0
Schreiben Sie uns!
FAQ