Was gutes Design in Corporate Media bedeutet

„Nicht jedem Hype hinterherjagen, sondern echte Trends erkennen“: Theo Probst-Bartolomee, Creative Director und erfahrener Seminarleiter, sprach mit uns im Interview über die Erfolgsfaktoren für die Umsetzung von gutem Design und neue Gestaltungsmöglichkeiten für Kunden- und Mitarbeitermedien.

Herr Probst-Bartolomee, was ist eigentlich gutes Design?
Wenn man etwas sieht und intuitiv so etwas denkt wie „das ist meins, das mag ich, das will ich“ – dann haben die Designer ihren Job richtig gemacht. Und da ist es eigentlich egal, ob es sich um ein Auto, eine Kaffeekanne, ein gedrucktes oder digitales Magazin handelt.

Welche nationalen und internationalen Design-Trends für Print und digital prägen die Medienlandschaft im Moment? Und welche davon sind auch für Corporate Publishing-Medien relevant?
Konzepte müssen heute viel schneller in den Markt, wollen gar nicht mehr „auf ewig“ funktionieren. Auch die Zielgruppen werden kleiner und spezifischer. Dies bedeutet zwar mehr Aufwand, aber es macht auch mehr Spaß, denn die Lösungen dürfen nicht nur individueller auf diese Kunden zugeschnitten sein – sie müssen es sogar.  Im digitalen Bereich werden die technischen Möglichkeiten immer vielfältiger und es kommen neue Formen wie z.B. Bewegtbild hinzu. Interessanterweise finden wir aber auf dem Markt derzeit auch viele „klassische“ Gestaltungslösungen. Über Apple News zum Beispiel kommen Editorial-Layouts und Typografie auf das Smartphone, wie wir sie aus Print-Bereich kennen.
Für die Teams aus dem Corporate Publishing stellt sich natürlich oft die Frage, welche Gestaltungsformen wirklich relevant für die Unternehmenskommunikation sind. Und darin liegt die eigentliche Herausforderung: Nicht jedem Hype hinterherjagen, sondern echte Trends erkennen.

Wie setzt man gutes Design um – vom Briefing über die Zielgruppenanalyse bis zum Release? Welche Regeln gelten dabei speziell für Print- bzw. digitale Medien?
Viele denken, Design sei nur Hülle. Aber auch hinter Design steckt eine Idee und eine Haltung – und die lässt sich nur entwickeln, wenn sie vom Briefing an über alle Phasen der Umsetzung nicht verwässert, sondern konsequent präzisiert wird.
Für Print und Digital gelten dabei teils die gleichen Grundregeln, aber es gibt auch einige Unterschiede. So variieren Formate, Lesefolge- und -dauer oder die Dramaturgie. Eine Story muss in Pinterest in einem Bild erzählt sein, während ich in Print eine horizontale Erzählebene habe, die dem Leser auch mal Atempausen gönnen muss. Um ein hochwertiges Medium zu erhalten, braucht es tiefgehende Erfahrung und Kenntnisse, mitunter eben auch bis in die Technik.

Was wünschen Sie sich als Creative Director von Ihren Kunden? Wie sieht ein zielführender Dialog aus, der Auftraggeber und Designer glücklich macht?
Das ist gar nicht schwer: Ehrlichkeit und Offenheit auf beiden Seiten. Design erfüllt ja keinen Selbstzweck, sondern dient einem Ziel – dem wirtschaftlichen Erfolg. Wenn Design am Ende da einen Teilbeitrag leistet, sind alle zufrieden.

Einen Überblick zu Seminaren rund um Grafik und Gestaltung finden Sie auf unserer Website.

2023-04-27T16:37:44+02:00
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