Mobile Publishing – ein weites Feld vom E-Book im pdf-Format bis hin zur Anwendung speziell für iPhones oder iPads
Mobile Publishing umfasst alle Angebote von Verlagen, die auf mobilen Endgeräten von E-Book-Readern über iPhone und andere Smartphones bis zu iPad, Tablet-PCs und Netbooks genutzt werden können. Die Angebotsmöglichkeiten für Verlage gehen damit weit über das Publizieren von digitalisierten Printwerken hinaus. Zum Mobile Publishing gehören auch multimediale Produkte, Anwendungen, z.B. Apps, mobile Lernumgebungen, mobiler Zugriff auf Datenbanken, Location Based Services und auch mobile Dienstleistungen. Die Chancen für Verlage sind also sehr zahlreich – und Erfolg versprechend.
Wann macht Mobile Publishing für einen Verlag (k)einen Sinn?
Die Bedeutung des Mobile Publishings für die Zukunft der Verlage ist extrem hoch. Deshalb ist es für jeden Verlag wichtig, hier gut gerüstet zu sein. Kleineren Verlagen empfehle ich, gemeinsam mit Partnern zu kooperieren, z.B. mit anderen Verlagen oder Auslieferungen. Verlage mit Coffeetable-Books und ähnlichen sehr printorientierten Produkten sollten die Chancen nutzen, die ihnen mobiles Marketing und multimediale Möglichkeiten in Zukunft bieten.
Was zeichnet erfolgreiches Mobiles Publishing aus? Wie darf es auf keinen Fall aussehen?
Damit ein Verlagsprodukt ein Erfolg wird, muss es fünf Eigenschaften erfüllen: Es muss einen relativen Vorteil zur Konkurrenz aufweisen, es muss wahrnehmbar sein, erprobbar, kompatibel zur Welt der Kunden und nicht zu komplex. Dies trifft auch auf mobile Anwendungen zu. Es muss ein echter Nutzen geboten werden, und da werden die Anforderungen der Kunden höher. Besonders im Fachinformationsumfeld oder im Ratgeberbereich genügt reiner Content nicht mehr. Audio, Video oder interaktive Elemente bieten hier den Mehrwert und stiften konkreten Nutzen. Ein gutes Beispiel sind auch die Reiseführerangebote, die mit GPS funktionieren.
Wie sieht der Mobile Publishing-Markt der Zukunft aus?
In zehn Jahren werden mobile digitale Publishing-Angebote selbstverständlich zu unserem Alltag gehören. So wie heute (fast) jede(r) seine digitale Musiksammlung und seine mobilen und stationären Abspielgeräte hat, werden wir in 10 Jahren unsere Publishing/“Buch“sammlungen haben, die wir auf unterschiedlichen Geräten uneingeschränkt nutzen wollen. Im Fachinformations- und Ratgeberbereich werden die „Bücher“ –z.B. auch Lehrbücher– multimedial, vernetzt und mit Social Media-Komponenten angereichert sein. In der Belletristik wird es auch reine E-Books geben, aber auch in diesem Bereich können sich durchaus neue Präsentationsformen entwickeln. Vermarkter sind Apple, Amazon und Google, vielleicht auch neue, innovative Anbieter. Der Sortimentsbuchhandel wird keine Rolle spielen.
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