Mit den passenden Kreativitätstechniken innovative Ideen entwickeln

„Bedeutsam für Kreativität ist vor allem viel geistiger Raum“: Erfahren Sie, wie man Kreativität ideal freisetzt und welche Methoden für welche Anlässe geeignet sind.

Was bedeutet eigentlich „kreativ sein“?

Sowohl der Duden als auch Wikipedia umschreiben Kreativität als schöpferische Kraft. Sie definieren es als Fähigkeit, etwas Neues zu erschaffen, was nützlich und brauchbar ist.
Folglich ist das Entwickeln von Produkten, Dienstleistungen, Geschäftsmodellen, aber auch von Liedern oder Bildern, eine Form des „Kreativ-Seins“. Gedanken werden hierbei verwirklicht, visualisiert und mitunter kann hieraus ein neues Produkt bzw. eine neue Dienstleistung resultieren.

Welche Arbeitsbedingungen und -umgebungen fördern Kreativität – und welche nicht?

Bedeutsam für Kreativität ist vor allem viel geistiger Raum. Die Arbeitsbedingungen sollten frei, groß und flexibel sein, jede Form der Einengung wirkt kontraproduktiv und bremst den Ideenfluss.
Wie die Arbeitsbedingungen für den Einzelnen optimal sind, ist individuell sehr unterschiedlich. Manche Menschen entfalten ihre kreative Ader insbesondere in der freien Natur, für andere ist vor allem eine helle, freundliche Umgebung bedeutsam. Der Raum sollte so gewählt werden, dass ein optimaler „Flow-Zustand“ erreicht werden kann. Meist gelingt dies, wenn Anspannung und Entspannung sich die Waage halten.
Zahlreiche Firmen haben heutzutage bereits die Bedeutung von kreativen Ecken, Räumen und modernen Arbeitsbedingen für die Entfaltung der Kreativität ihrer Mitarbeiter erkannt. Nicht nur Google und Facebook folgen diesem Trend, auch immer mehr traditionelle Unternehmen in eher konservativen Branchen wie Banken und Versicherungen gestalten ihre Räumlichkeiten so um, dass der Kreativität mehr „Platz“ bleibt. Die Ausstattung könnte sich dabei beispielsweise am Design Thinking orientieren. Flexible Büromöbel und zahlreiche Projektionsflächen ermöglichen es, Gedanken sofort visuell festzuhalten.

Wie kann man auch unter weniger geeigneten Umständen Kreativität freisetzen, zum Beispiel bei Zeitdruck?

Für die Entfaltung der Kreativität ist die innere Haltung von entscheidender Bedeutung. So blockiert z.B. eine ausgeprägte Fixierung auf das Problem die schöpferischen Kräfte. Das Ziel sollte immer das Schaffen von etwas Neuem und Besserem sein, dazu ist vor allem eine neugierige, suchende und zuversichtliche Herangehensweise förderlich.
Neben der Haltung spielt aber auch der Einsatz der passenden Kreativitätstechnik eine entscheidende Rolle. Mit der geeigneten Methode können auch unter nicht optimalen Bedingungen positive Ergebnisse erzielt und Kreativität freigesetzt werden.
Ein nicht zu unterschätzender Faktor, der häufig missachtet wird, ist darüber hinaus eine klare Trennung der Phasen. Die Bewertungsphase ist strikt von der Ideengenerierungsphase abzugrenzen. Findet eine zu frühe Bewertung von Ideen statt, kann der angestrebte „Flow-Zustand“ gar nicht erst erreicht werden und die guten, erfolgsversprechenden Ideen werden bereits im Keim erstickt.
Für die optimale Freisetzung der Kreativität ist des Weiteren die richtige Denkweise bedeutsam. Beispielsweise die „SCAMPER-Methode“ (S = Substitute, C = Combine, A = Adapt, M = Modify, P = Put, E = Eliminate, R = Reverse) ist eine sehr übersichtliche Checkliste, die bei der Ideenfindung und Generierung von neuen Produkten behilflich sein kann.
Auch ist es bedeutsam, seine Aufmerksamkeit auf die richtigen Suchfelder zu lenken. Es sollte nicht an Hürden oder Hindernisse gedacht werden, sondern ein positives, inspirierendes Denken ist förderlich.

Gibt es unterschiedliche Kreativitäts-„Typen“?

An dieser Stelle ist es sinnvoller, von unterschiedlichen Persönlichkeiten bzw. Persönlichkeitstypen zu sprechen. Ein weit verbreitetes Klassifizierungssytem, das „DISG-Modell“ (D = Dominant, I = Initiativ, S = Stetig, G = Gewissenhaft) unterscheidet beispielsweise zwischen vier verschiedenen Typen, die jeweils ganz anders mit Ideen und Fragestellungen umgehen. Der dominante Typ kämpft z.B. stark für seine Ideen und versucht diese auch gegen Widerstände durchzusetzen. Dem Initiativen hingegen fällt es wesentlich leichter, neue Ideen zu generieren. Bei neu aufkommenden Fragestellungen „sprudelt“ er vor Einfällen. Der Stetige ist dafür in der Lage, Projekte konsequent zu Ende zu bringen und an bestehenden Ideen und Fragestellungen hartnäckig festzuhalten. Der gewissenhafte Typ durchdenkt Fragestellungen, Ideen und neue Konzepte sehr intensiv und sorgt so dafür, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit am Ende auch funktionieren. Ein Team ist dann am leistungsfähigsten, wenn es Mitglieder aus allen vier Bereichen enthält. Synergieeffekte können so optimal ausgenutzt werden.

Welche Kreativitätstechniken sind für welchen Typ geeignet? Funktionieren alle bei jedem gleich oder gibt es Unterschiede?

Nicht jede Kreativitätstechnik erzielt bei jeder Persönlichkeit das optimale Ergebnis. So ermöglicht beispielsweise ein Brainwriting introvertierten Menschen, ihre Ideen besser zu äußern. Die Reizwortmethode oder ein Brainstorming sind hingegen für kreative I-Typen besser geeignet.
Ausschlaggebend ist jedoch nicht, welche Methode optimal zu welchem Typen passt, sondern mit welcher Technik das Ziel am besten erreicht werden kann. Zuerst sollte der Blick also darauf gerichtet werden, ob es darum geht, ein neues Produkt zu generieren oder ein bestehendes zu optimieren. Darauf abgestimmt sollte dann die Kreativitätstechnik ausgewählt werden.

Wie findet man die für sich geeignete Kreativitätstechnik?

Generell ist dazu zu sagen, dass es sehr viele Techniken gibt und dass viele Techniken auch zum selben Ziel führen. So kann eine 6-3-5-Methode ebenso zum Ziel führen wie die „Walt-Disney-Methode“. Was aber die Methoden unterscheidet, ist die Prozesstiefe und die Art und Weise der Ideengenerierung. Die Methoden reichen von der reinen Generierung von Ideen bis hin zu prozessbegleitenden Methoden wie Design Thinking.
Es gibt eine einfache Methode, um herauszufinden, ob die Technik passt. Wenn man das Gefühl hat, die Technik ist nur eine leichte Führung, aber sonst nebensächlich und sie führt aber zu sehr guten Ergebnissen, dann ist sie passend und richtig. Wenn man immer wieder über die Technik nachdenkt oder der Moderator hier immer wieder groß eingreifen muss, dann passt die Technik nicht. Man findet also nicht die für sich geeignete Kreativitätstechnik, sondern die für dieses Problem geeignete Kreativitätstechnik.

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