Eine intensive Beschäftigung mit dem Loseblattwerk klingt scheinbar anachronistisch, denn Loseblattwerken wird schon seit Mitte der 90er Jahre ein rasches Ende prophezeit. Die Realität in vielen Fachverlagen sieht jedoch anders aus. Noch immer erscheinen Hunderte solcher Werke, es werden von den meisten LBW-Verlagen auch weiter neue Werke auf den Markt gebracht. Dennoch ist der Trend eindeutig: Bei den meisten Loseblattwerken entwickeln sich die Kennziffern (Abonnements, Haltbarkeit, Cost-per-Order) negativ. Aus vielen Gesprächen Verlegern und Produktmanagern habe ich die Frage mitgenommen: Welche Strategie ist für welches Werk die richtige?
Grundsätzlich gibt es drei Optionen:
- Cash-Out: Das LBW wird als Auslaufprodukt behandelt, es wird nicht investiert, sondern solange verlegt, bis die Rechnung nicht mehr aufgeht. Dann folgt die Einstellung.
- Relaunch: Das LBW wird einem Relaunch unterzogen, um neue Kunden zu gewinnen. Das kann bis hin zu einer kompletten Konzeptänderung gehen.
- Digitale Transformation: Das LBW wird durch ein digitales Angebot ersetzt.
Die Wahl der richtigen Strategie fällt nicht immer leicht, denn die scheinbar einfachste Antwort, die Migration in ein digitales Angebot, funktioniert nur, wenn die Kunden onlineaffin sind.